Rezension: Blonde Redhead - Barragán | AMuBlo - Alternative Music Blog

Rezension: Blonde Redhead - Barragán

Blonde Redhead - Barragán
Blonde Redhead sind zurück. Vier Jahre nach ihrem letzten Studioalbum Penny Sparkle erscheint am 5. September 2014 ihr lang ersehntes, neues Werk Barragán.

Zu dem Albumtitel ließ sich Sängerin und Gitarristin Kazu Makino nach einem Besuch der Casa Luis Barragán, dem ehemaligen Haus des berühmten mexikanischen Architekten Luis Barragán, inspirieren, der dort bis zu seinem Tod 1988 lebte. So wie Kazu die Casa Barragán als Ruhepol inmitten des Großstadttrubels von Mexiko City empfand, wirkt auch das gleichnamige Album wie eine kleine Ruheoase inmitten einer sich immer schneller drehenden Welt.

Zugegeben – auch wenn langjährige Blonde Redhead-Fans von dem sehr speziellen Sound des aktuellen Werks nicht überrascht sein dürften, für ungeübte Ohren wirkt er durchaus befremdlich. Bei den meisten Songs vernimmt man Kazus zerbrechliche Elfenstimme irgendwo zwischen den Klängen nicht immer eindeutig identifizierbarer Instrumente, komplett gefangen in einem ganz eigenen kreativen Mikrokosmos. Einzig der Track Dripping öffnet mit seiner eingängigen und clubtauglichen Art kurz die Tür zur Außenwelt, nur um sie mit dem Folgetrack Cat On Tin Roof gleich wieder zu schließen.

Barragán erfordert vom Hörer definitiv die Bereitschaft sich auf etwas Neues einzulassen, sofern er das Vorgängeralbum Penny Sparkle noch nicht kennt. Einmal in dieser kleinen, experimentellen Welt angekommen, dürfte ihm eine Rückkehr jedoch nicht leichtfallen.
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