A. H. S. / Foto: Florian Wieser. |
Die Kunst der Musik von Alien Hand Syndrome liegt darin, einerseits völlig eigenständig und innovativ und andererseits auf suspekte Weise vertraut zu wirken. Diese Widersprüchlichkeit zieht sich durch seine gesamten Werke. Für den Hörer ist es schier unmöglich, die Musik in ihrer detailverliebten Komplexität vollständig zu erfassen. Im Grunde ist dies auch nicht nötig, denn sie lebt fast ausschließlich von der Emotionalität, die sie an den Hörer transportiert.
Der Name seines zweiten und aktuellen Albums Slumber spielt unbeabsichtigt auf ein Problem an, unter dem viele Alben eher ruhigerer Natur und melancholischer Grundstimmung leiden: Obwohl grundsätzlich schön anzuhören, langweilen sie spätestens nach dem dritten Song und dienen anschließend bestenfalls noch als Einschlafhilfe. Alien Hand Syndrome umgeht dieses Problem gekonnt, indem er mit einer unbändigen Leidenschaft konsequent auf Emotionalität spielt. So gelingt es ihm einen Sound zu kreieren, der trotz seiner Schönheit über genug Ecken und Kanten verfügt, um auch nach mehrmaligem Hören noch kurzweilig und spannend zu bleiben.
Die intensive Konfrontation mit Alien Hand Syndromes unterschiedlichen Emotionen birgt für den Hörer aber auch die Gefahr der Überforderung, da eine Konfrontation mit fremden Gefühlen selten ohne eine Konfrontation mit den eigenen Gefühlen einhergeht. Letztendlich bleibt der Hörer in seiner Entscheidung jedoch frei, wie intensiv er sich auf die Musik einlassen möchte.
Homepage von Alien Hand Syndrome: www.alien-hand-syndrome.com.
Alien Hand Syndrome auf SoundCloud:
https://soundcloud.com/alienhandsyndrome. ______________________________________________________________________________________